Mein Weg zur Selbstführung: Wie ich gelernt habe, mein Leben bewusst zu steuern (statt mich steuern zu lassen)
Neulich habe ich mich gefragt: Wann genau habe ich eigentlich angefangen, Self-Leadership wirklich zu leben – nicht nur als schöne Theorie aus Büchern oder Coachings, sondern als meinen ganz persönlichen Alltag?
Die ehrliche Antwort: in einer der herausforderndsten, aber auch lehrreichsten Zeiten meines Lebens – dem ersten Jahr nach Geburt meines Sohnes.
Von „Alles selbst machen“ zum bewussten Entscheiden
Vielleicht kennst du das auch: Man denkt, man müsse alles selbst machen, um es „richtig“, und schnell zu machen, um „alles zu schaffen“, was es braucht damit das System Familie und Karriere einfach funktioniert. Ich war da Profi drin – in der Meisterdisziplin meine Grenzen zu ziehen, zerren und überstrapazieren, wo es nur ging. Hat schließlich die Jahre zuvor immer „gut“ funktioniert.
Aber schnell habe ich gelernt: Damit fährt man sich nicht nur selbst an die Wand, sondern auch das eigene Umfeld. Grade als Mutter habe ich festgestellt wie immens mein persönlicher Einfluss auf meine Familie und mein direktes Umfeld ist – unmittelbar und ohne Filter.
Mein Wendepunkt kam, als ich angefangen habe, kurz inne zu halten im Alltags- und „Mach“-Trubel, zu reflektieren und bewusst Entscheidungen zu treffen:
Will ich das gerade wirklich tun – oder nicht? Braucht’s das grade wirklich?!
Wenn ja, wann ist der richtige Zeitpunkt?
Unter welchen Bedingungen passt es für mich und mein System (Familie, Team, Umfeld) am besten?
Plötzlich war da mehr Klarheit, mehr Energie – und ehrlich gesagt auch mehr Leichtigkeit.
Self-Leadership heißt Verantwortung übernehmen
Ich habe auf die harte Tour verstanden: Niemand anders trägt die Verantwortung für mein Leben, meine Energie und meine Entscheidungen – außer mir. Nicht mein Kind. Nicht mein Partner. Nicht die Gesellschaft. Und das ist manchmal unbequem, weil es doch leichter ist die Schuld bei anderen zu sehen, als bei sich selber – aber unglaublich befreiend.
Heute sitze ich wieder im Driver Seat meines Lebens. Ich entscheide bewusst, wie ich meine Ressourcen einsetze, wie ich meine Energie schütze und wie ich Bedürfnisse – meine eigenen und die der Menschen um mich herum – in Einklang bringe. Und das nicht wegen eines Trends – sondern weil ich es anders nicht mehr kann und auch nicht will.
Täglich viele Bälle zu jonglieren zwischen Beruf, Kind, Haushalt, Ehemann und Leben ist und bleibt ein Balance Akt zwischen Wünschen und Energie. Früher habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht – mein Körper hat immer genug geliefert, um alles zu meistern, was ich von ihm gefordert habe. Das hat sich an sich nicht viel geändert – doch meine zwischenmenschlichen Reaktionen – vor allem mein Geduldsfaden in Verbindung mit meinem Sohn und meinem Mann zeigt verdammt deutlich an, wann mein Tank zur Neige geht: genervte Blicke, wütendes Anfahren, etc. Doch grade diese beiden wichtigsten Menschen in meinem Leben haben es verdient die beste Version von mir erleben zu dürfen. Und diese Erkenntnis hat so einiges gedreht in mir. Ich kann nicht mehr weitermachen ohne Energiemanagement – für mich selbst im meinem „Allein-Kosmos“ mag das funktionieren – aber im Zusammenspiel mit anderen möchte ich so nicht mehr sein.
Kleine Entscheidungen, große Wirkung
Self-Leadership zeigt sich nicht nur in den „großen Momenten“, sondern in den vielen kleinen Alltagsentscheidungen. Ein Beispiel: Ich merkte eine Zeit lang, dass ich ständig unzufrieden war. Ich war nur am schimpfen und nicht hat gepasst. Bei meinem Tagesablauf angefangen hin zur Größe unseres Kühlschranks…. Ich habe mich gefragt: „Okay, was brauche ich denn wirklich?“ In diesem Moment war die Antwort verblüffend banal: Zeit mit meinen Freundinnen. Also habe ich mir diese Zeit eingräumt – und nach einem intensiven Abend mit vertrauten Menschen lag ich zwar völlig erschöpft im Bett, fühlte mich aber gleichzeitig voller Energie und wieder wie ich selbst.
Ein kleiner Sieg im Alltag
Wie das im Alltag aussehen kann? Ich sag nur Mental Load …
Neulich habe ich zu meinem Mann gesagt: „Schau mal, das steht gerade alles auf meiner Todo-Liste – ich schaffe nicht alles. Was davon könntest du übernehmen?“ Und was passierte? Er war nicht nur völlig entspannt, sondern hatte sogar Spaß an Dingen, die für mich eher „Arbeit“ oder nervig gewesen wären. Win-win. Ich war perplex. So „einfach“ geht das?
Früher hätte ich das niemals abgegeben. Ich hätte nie meine Grenzen so klar wahrgenommen bzw. antizipiert wie weit ich sie dehnen kann. Heute weiß ich: Teilen, Kommunizieren, Verantwortung klar benennen – das ist Self-Leadership pur.
Was mich auf diesem Weg unterstützt hat
Selbstcoaching – immer wieder hinschauen, ehrlich mit mir selbst.
Mentoring und Coaching – als Mentee, Mentorin und Coach. Austausch ist Gold wert und für mich immer eine super Investition in mich selbst und meine Entwicklung.
Podcasts und Bücher zur bindungs- und bedürfnisorientierten Erziehung – erstaunlicherweise meine besten Lehrer:innen für Self-Leadership, weil sie mir gezeigt haben: Jedes System funktioniert nur, wenn Bedürfnisse gesehen und ernst genommen werden. Sowohl bei unseren Kindern, oder Mitmenschen im System – als auch bei uns selbst. Daraus eine wichtige Erkenntnis: Nur wenn ich in meiner Energie, in meinem Element, in meiner Zufriedenheit bin – bin ich die Person, die meine Mitmenschen „genießen“ dürfen.
Freund:innen, Kolleg:innen, Erfahrungsberichte – Perspektiven, die meinen Horizont immer wieder erweitern. Offen nach Tipps fragen, sich vieles anhören und das, was einem helfen könnte behalten. Warum Fehler immer wieder neu machen, alles selbst herausfinden, wenn man doch von den anderen so gut lernen kann?!
Meine Vision für dich
Self-Leadership bedeutet für mich: Du hast die Wahl. Du entscheidest, ob du dich von außen dominieren lässt – von Erwartungen, Meinungen oder Gewohnheiten – oder ob du selbst am Lenkrad sitzt. Natürlich ist das nicht immer einfach, gerade mit Kind, Familie oder Team. Aber: Auch dann kannst du entscheiden, nach welchen Maßstäben du leben möchtest.
Wenn ich meinem früheren Ich einen Rat geben könnte, dann wäre es dieser:
Halte inne, höre in dich hinein, achte auf deine Energie – und entscheide ganz bewusst.
Self-Leadership macht Spaß
Klingt nach viel Disziplin? Stimmt – aber eben nicht nur. Für mich ist Self-Leadership auch ein Mix aus Selbstdisziplin, Mut, Ehrlichkeit, Planung, Koordinationsgeschick, Selbstfürsorge und Humor.
Und ja: Es macht Spaß!
Denn das Schönste ist das Gefühl, nicht im „Opfermodus“ gefangen zu sein, sondern bewusst das eigene Leben zu gestalten.
Praktischer Impuls für dich
Stell dir vor, du übernimmst ganz bewusst die Hauptrolle im Spielfilm deines Lebens.
Welche Entscheidungen würdest du heute sofort treffen?
Welche Entscheidungen würdest du ab heute nicht mehr treffen wollen?
Was würdest du sofort aufhören – und mit was würdest du sofort starten?
Lass dir das gerne mal auf der Zunge zergehen und sei ganz ehrlich zu dir – du wirst womöglich überrascht sein, was du über dich lernst.
Meine Einladung an dich
Wenn du beim Lesen gedacht hast: „Ja, davon brauche ich mehr in meinem Leben“, dann bist du nicht allein. Self-Leadership ist kein Hexenwerk, sondern eine Entscheidung – Schritt für Schritt. Und manchmal braucht es jemanden, der dich begleitet, herausfordert und inspiriert.
Wenn du magst – ich nehme diese Rolle gerne für dich ein. Lass uns ins Gespräch kommen – ich freue mich darauf, dich auf deinem ganz persönlichen Weg zu mehr Self-Leadership zu begleiten.