Selbstführung – das unsichtbare Supertool für Frauen zwischen Karriere, Kindern und Kaffeepausen

Mal ehrlich: Wann hast du dich das letzte Mal wirklich selbst geführt – statt dich einfach nur durch den Tag führen zu lassen?
Zwischen Schulbrotbox, Teammeeting und To-do-Liste ist Selfleadership oft das Erste, das hinten runterfällt. Dabei ist es genau das, was uns eigentlich trägt, stärkt und erinnert: Wofür mache ich das alles – und wie will ich dabei sein?

In meiner Coaching-Arbeit mit Frauen – ob in Führungsposition, beim Wiedereinstieg nach der Elternzeit oder mitten in der beruflichen Neuorientierung – begegnet mir immer wieder derselbe Kern: Selbstführung ist kein Luxus. Sie ist Überlebensstrategie.

Was Selfleadership wirklich bedeutet
Selfleadership ist keine To-do, die du abhaken kannst („Ich sollte mich mal besser selbst führen…“). Es ist die Fähigkeit, dich selbst bewusst zu steuern – emotional, gedanklich und praktisch. Du triffst Entscheidungen aus Klarheit statt aus Reflex. Du erkennst, was du brauchst. Und du gibst dir selbst Richtung, statt dich von Erwartungen und Außenreizen lenken zu lassen.
Gerade für Frauen, die mehrere Rollen gleichzeitig jonglieren, ist das essenziell. Denn wer sich selbst nicht führt, wird geführt – vom Kalender, von anderen oder von der nächsten Kita-Mail.

Und noch einen Gedanken weitergedacht: Wie wollen wir unseren Kindern vorleben, ein gesundes Leben zu führen, wenn wir selbst uns zuvor schon verloren haben und ihnen keine Orientierung geben können? Grade als Mütter, tragen wir eine Schippe Verantwortung mehr auf unseren Schultern, die die Zukunft unserer Kinder maßgeblich beeinflussen kann.

Die 5 effektivsten Coaching-Tools für mehr Selbstführung

1. Wertearbeit – Dein inneres Navigationssystem
Wenn alles um dich herum laut ist, brauchst du einen leisen, aber klaren Kompass. Die Arbeit mit deinen persönlichen Werten hilft dir, Entscheidungen leichter und stimmiger zu treffen. Was ist dir wirklich wichtig – Erfolg oder Erfüllung? Leistung oder Leichtigkeit?
Wenn du deine Werte kennst, fällt es dir leichter, Grenzen zu setzen und Prioritäten bewusst zu wählen. Du erkennst, warum dich bestimmte Situationen stressen – und welche du künftig getrost links liegen lassen darfst.

Reflexionsfrage:
Wann hast du zuletzt „Ja“ gesagt, obwohl dein inneres Gefühl ganz leise „Nein“ flüsterte? Was steckt hier für dich dahiner?

2. Das innere Team – Dialog statt Drama
Ein Teil von dir will Karriere machen, der andere einfach mal einen Nachmittag lang die Wäsche ignorieren. Willkommen im inneren Team (nach Schulz von Thun)!
Dieses Modell hilft, deine inneren Stimmen wahrzunehmen und ins Gespräch zu bringen – statt sie gegeneinander kämpfen zu lassen. Wenn du dein inneres Team kennst, kannst du es führen. Und manchmal reicht schon die Erkenntnis: „Ah, das war gerade meine Perfektionistin, die da das Wort ergreift.“

Mini-Übung:
Schreib deine inneren Stimmen auf – die Ehrgeizige, die Fürsorgliche, die Zweiflerin, die Träumerin.
Was brauchen sie voneinander, um gemeinsam an einem Strang zu ziehen?

3. Reframing – Perspektivwechsel mit Wirkung
Reframing ist die Kunst, Situationen neu zu betrachten. Nicht: „Ich schaffe das nie!“ - Sondern: „Ich darf lernen, wie ich das schaffen kann.“ Klingt simpel – ist aber radikal wirksam.
Gerade im Alltag mit Kindern, Teams und Deadlines hilft dieser kleine Perspektivwechsel, den Blick von „Problem“ auf „Möglichkeit“ zu lenken.

Denk-Impuls:
Wo könntest du heute eine Situation bewusst neu bewerten – und dadurch sofort leichter machen?

4. Ressourcenarbeit – Was dich stark macht, ist schon da
Selfleadership bedeutet nicht, dich neu zu erfinden. Es bedeutet, dich wieder an das zu erinnern, was du längst kannst. Die Ressourcenarbeit hilft, innere Stärken, Erfahrungen und Unterstützer sichtbar zu machen – Menschen, Routinen, Fähigkeiten, die dich tragen. Denn in stressigen Phasen vergessen wir leicht, was wir schon bewältigt haben und was wir an Kompetenzen in uns direkt nutzen können.

Reflexionsfrage:
Welche drei Eigenschaften haben dir in schwierigen Zeiten schon einmal geholfen – und wie könntest du sie heute wieder aktivieren?

5. Mindful Self-Check – Kleine Pause, große Wirkung
Kein Tool ist so unscheinbar – und so kraftvoll – wie das bewusste Innehalten. Ein täglicher 3-Minuten-Check-in (z. B. morgens oder zwischen zwei Terminen) schafft mehr Klarheit als jede To-do-App.

Frage dich:
- Wie fühle ich mich gerade?
- Was brauche ich?
- Wofür will ich heute stehen?
Das ist keine Esoterik, sondern emotionale Führungsintelligenz – mit Sofortwirkung.

Selfleadership im Alltag – besonders für Frauen und Mütter
Selbstführung heißt auch: Grenzen setzen, bevor du an ihnen zerschellst. Es bedeutet, dich selbst mit deinen Bedürfnissen genauso wichtig zu nehmen wie die anderen. Und es bedeutet, dich immer wieder daran zu erinnern: Du darfst Chefin deines eigenen Lebens sein – nicht nur deines Kalenders und den Wünschen deiner Mitmenschen.
Ich weiß aus eigener Erfahrung (und aus vielen Coachinggesprächen): Selfleadership beginnt nicht in großen Entscheidungen, sondern in kleinen Momenten.

In dem „Nein“, das du endlich aussprichst.
In dem „Ja“, das du dir selbst gibst.
Und in der Erkenntnis, dass du dich selbst führen darfst – liebevoll, klar und mit Humor.

Zeit, dich selbst wieder zur Chefin zu machen
Wenn du merkst, dass du oft zwischen Rollen, Anforderungen und Erwartungen hin und her gerissen bist, ohne dich selbst wirklich im Blick zu haben – dann ist das kein persönliches Versagen. Es ist ein Zeichen, dass dein inneres System nach Führung ruft: deiner eigenen.
In meinem Coaching begleite ich Frauen genau dabei – ihre Selbstführung zu stärken, ihre Werte zu leben und wieder Klarheit zu gewinnen. Wenn du spürst, dass das jetzt dran ist: Dann nimm dir Zeit, dich selbst wieder zur Chefin zu machen. Ich helfe dir gerne dabei.

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Selfleadership – Klarheit finden, wenn alles unklar ist